Auf einmal wieder spinnt der Dämmer
die Welt in seine Schleier ein.
Das feine Vlies der Wolkenlämmer
flammt auf im letzten Abendschein.
Das satte Blau der Mittagszeiten
hat sich mit milch’gem Weiß bespannt,
es hüllt die lichten Himmelsweiten
und liegt wie Gaze auf dem Land.
Die gammlig gelben Häuserfronten
verblassen unter staub’gem Grau.
Wo eben sich noch Steine sonnten,
türmt fröstelnd sich ein Ziegelbau.
Der träge Asphaltstrom der Straße
verflüchtigt sich im Sott der Nacht.
Verschwimmende Konturen, Maße –
es fehlt nicht viel an „Schicht im Schacht“.
Schon blinzeln da und dort auch Sterne
noch müd mit kleinen Augen her,
indes hienieden die Laterne
die Flamme beugt gedankenschwer.
Die Zeiln, die aus dem Pinsel fließen,
verliern sich wo auf dem Papier
und sich dem Blicke auch verschließen,
wenn ich wie blöd nach ihnen stier.
Allmählich aus der Dichterstube
der Rest an Helligkeit entweicht,
dass wie am Grunde einer Grube
mich ahnungsvolle Angst beschleicht.
Dabei lässt alles sich erklären:
Der Tag, er hat sich ausgebrannt –
da muss die Finsternis sich mehren.
Womöglich sogar im Verstand?