Behaglichkeit kann sich schon bilden,
bevor man ihrer sich bewusst,
ein Hochgefühl aus Bauchgefilden,
die sich verstehn auf Daseinslust.
Das liegt auch an der Abendstunde,
wenn ich vom Müßiggang verschnauf
und meine sangesfrohe Runde
um den Palast der Musen lauf.
Dann ist vom köstlichen Arome
der Stille schon die Luft getränkt,
die mir die freudigen Symptome
vorab aus ihrem Fundus schenkt.
Ihr merkt, ich hocke hier schon wieder
an meiner morschen Hobelbank
und zimmre mir bescheidne Lieder
wie Bolle seinen Kleiderschrank.
Und wie der pfiffige Berliner
zum Hobby macht die Werkelei,
spiel eifrig ich den Musendiener
und fühl mich pudelwohl dabei.
Ich brauch nicht mal ‘nen Werkzeugkasten –
Papier und Kuli reichen schon,
um Vers für Vers mich vorzutasten
zum „Fertig“ meiner Produktion.
Und wo das Ganze dann verstauen?
Mir stellt sich diese Frage nicht.
Auf zwei, drei Blatt zu überschauen
ist selbst das epischste Gedicht.
Poeten brauchen wenig Mittel
zum Schildern dieser schnöden Welt,
nicht einmal einen Arbeitskittel,
der ihnen Dreck vom Leibe hält.
Vielleicht ist dieses anspruchslose,
dies leicht erschwingliche Gerät,
der Grund auch, dass das Virtuose
der Lyrik nicht in Blüte steht.
Bräucht’s dazu einen goldnen Füller
und sündhaft teures Pergament,
dann reimte sogar Baurat Müller,
der heute noch zum Golfen rennt.