Das blaue Band

Das blaue BandEs ist die Zeit jetzt der Mimosen,
die gelb in voller Blüte stehn,
doch solche, die sich beim Liebkosen
nicht gleich verschämt zur Seite drehn.

In dichten Büschen wo auch immer,
am Uferweg, am Straßenrand,
verbreiten sie den goldnen Schimmer
von Sommersprossen übers Land.

Ein schönes Zeichen zu beteuern,
nachdem die Mandel nun verblüht,
dass Richtung Lenz wir wieder steuern,
der sichtlich schon vor Eifer glüht.

Die Sonne läuft auf vollen Touren
und schiebt die Sache mächtig an,
dass er schon bald mit frischen Fuhren
von Sträußen uns erfreuen kann.

Auch aus den ausgedörrten Zweigen
der Sträucher überall beginnt
die junge Brut des Grüns zu steigen,
weil wieder Saft in ihnen rinnt.

Der Korso mit den tausend Wagen
rollt wieder an auf seiner Spur,
um unsre Sinne sanft zu tragen
durchs bunte Schauspiel der Natur.

Das Meer, das ich so oft besungen,
wird dadurch ja nicht abgehakt.
Doch füllt statt Salz der Lenz die Lungen,
na, dann ist Landgang angesagt!

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