Dem Herbst entkommen

Dem Herbst entkommenOktoberkühle, Nieselregen,
auf allen Wegen feuchtes Laub.
Da hilft ein Mittel nur dagegen:
Man macht sich schleunigst aus dem Staub.

Begab mich also für ‘ne Weile
als Gast in einen Vogelzug,
der mich zwar nicht in spitzem Keile,
doch länglich durch die Lüfte trug.

Genauer: In zwei gleichen Reihen,
die aus drei Sitzen je gehäuft,
aus denen man nur schwer befreien
sich könnte, wenn die Blase läuft.

Die schleppten mich in gut drei Stunden
bis weit an die Peripherie,
bis endlich sie ‘nen Grund gefunden,
der förmlich nach ‘ner Landung schrie.

Da nämlich grade, wo der Süden
am südlichsten sich präsentiert –
am Fuß Iberiens, des prüden,
das mit der Sonne kokettiert.

Hat sich als Windei nicht erwiesen.
Der Himmel österlich noch blau,
und lammfromm-linde Lüfte bliesen
bei vierundzwanzig Grad genau.

Schon in Vergessenheit geraten
der Herbst des Morgens, vor der Flucht.
In Licht getaucht die Fischerkaten,
in Silberdunst die Abendbucht.

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