Es steht ein Stern und hält die Wacht
in eisig grauer Weite.
Er steht allein in Frost und Nacht,
kein andrer ihm zur Seite.
Ich weiß nicht, wie der Fremde heißt,
der einsam dort verharret
mit einem Aug, das glänzt und gleißt
und in den Kosmos starret.
Und wüsste ich’s, was hülfe es,
ihn besser zu begreifen?
Ob Rigel oder Herkules –
auf Namen kann ich pfeifen.
Was sie verbirgt, die Larve Licht,
das eben will ich schauen,
sein wahres Sternenangesicht,
sei’s Güte oder Grauen.
Dann wüsst ich endlich ungefähr
ihn richtig einzuschätzen,
weil er mir etwas näher wär,
und sei es durch Entsetzen.
Doch dieser Bursche wankt und weicht
kein bisschen von der Stelle
und zeigt, als wär er TÜV-geeicht,
die ständig gleiche Helle.
Er steht und stiert so intensiv
zyklopisch in die Ferne,
als ob im Wachen er verschlief
den Untergang der Sterne.
Glaubt, Leute, nicht, ich übertreib
mit bloßen Fantasien,
um einen lichten Sternenleib
ins Göttliche zu ziehen!
Kein bisschen geht es mir darum,
ob Geist er oder Masse:
Wär eh nur ein Mysterium,
das doppelt ich nicht fasse!