Echter Feiertag

Echter FeiertagDas halbe Land ist auf den Beinen.
Ein Tag, den Heiligen geweiht.
Man picknickt mit den lieben Seinen
und macht sich in Tavernen breit.

Auch ich, um’s hier gleich klarzustellen,
entzog mich dieser Sitte nicht
und ging, mich Freunden zu gesellen,
um vierzehn Uhr auf Mittagschicht.

Ein Plätzchen irgendwo im Freien,
von andern Feiernden umringt,
mit Blick auf Meer und Leckereien,
die unser Tisch kaum unterbringt.

‘ne Tellermasse, ‘ne amorphe,
wie Waben um die Flasche klebt,
die wie ein Kirchturm auf dem Dorfe
sich hoch aus dem Gewimmel hebt.

Mit dem Vergleich, verehrte Christen,
sei das Sakrale abgehakt –
das wohl auch jene nicht vermissten,
die neben mir ihr Huhn benagt.

Hab ich denn jemand seufzen hören
Sankt Pepe, Peter oder Paul?
Sie wälzten, würde ich beschwören,
Sankt Pulpo bestenfalls im Maul!

Doch gilt’s der Heil’gen zu gedenken,
weil dieses Wunder sie vollbracht:
‘nen Extrasonntag uns zu schenken,
der rot aus dem Kalender lacht!

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