Längst hat der Samstag angefangen.
So sitz ich denn seit gestern schon,
mir Zeilen aus dem Quell zu langen,
der heilig ist dem Helikon.
Ist gar nicht einfach mit dem Fischen,
Geduld braucht’s und ‘ne Menge Zeit,
um schließlich nicht bloß aufzutischen
den Beifang der Bequemlichkeit.
Denn so ein Vers wird rasch gefunden,
der rhythmisch schreitet und sich reimt,
und meist doch nicht als Kunst empfunden,
gedrechselt vielmehr und geleimt.
Ein Sinn soll auch noch darin stecken,
damit der Leser denkt: Genau!
Das heißt Verstand und Herz ihm wecken
genauso wie der Lesefrau.
Entscheidend auch die Wahl der Worte:
lebendig, klangvoll, stilgerecht,
con brio mal, mal mezzoforte,
so ähnlich wie beim Tongeschlecht.
Fehlt nur noch die gewisse Würze
fürn unverwechselbarn Genuss –
die aber in der Küchenschürze
nun mal verborgen bleiben muss.
Mein Grundrezept für Dichtprodukte.
Garant auch für den Meisterlohn?
Ach, mancher Sternekoch schon schluckte,
weil er verpfuscht die Kreation!