Ewiger Kreislauf

Ewiger KreislaufWie schön Wien ohne Wiener wäre:
Ein Spottlied mit Realgespür –
auch hinsichtlich der Biosphäre,
die ohne Menschheit besser führ.

Geschichte: Ewig Haun und Stechen –
auf die Geringen sowieso
und, um der Gleichen Macht zu brechen,
nicht minder räuberisch und roh.

Für ein paar Hufen mehr und Ruten,
mit denen man sein Gut vermehrt,
lässt man zu Tausenden verbluten
lebend’ge Leiber unterm Schwert.

Dann prasst man viehisch eine Weile,
krakeelt und hurt und rülpst und säuft –
bis unversehns in Windeseile
der Horrorstreifen rückwärts läuft.

Es naht der vormals so Beklaute,
dass seinerseits das Schaf er scher –
nicht ohne dass zu Boden haute
er Tausende. Und etwas mehr.

Ad infinitum, ohne Ende.
Geschichte, so wie ich sie seh:
Auch ohne energet’sche Wende
der finstren Triebe mobile.

Warum setzt diese Brut ihr Leben
für ein paar Haufen Dreck aufs Spiel?
Die letzte Grube auszuheben
braucht es doch wirklich nicht so viel!

Schreibe einen Kommentar