„…für uns kleine Schaltiere, die am Schiffe der Erde saugend kleben…“
Jean Paul, Siebenkäs (1796), 4. Kap.
So wie ein Schiff die grauen Wogen
im Auf und Ab des Bugs zerteilt,
von Möwen schrillen Schreis umflogen,
der mit ihm zu den Ufern eilt
Und unter bleiern blauen Weiten
mal friedlich seine Flügel bläht,
die’s sicher in den Port geleiten,
bevor der raume Wind sich dreht
Und mal vom schwarzen Sturm getrieben
verzweifelt durch die Brecher irrt,
den Kurs zu suchen zu den Lieben,
den heillos dieser Wind verwirrt
So rollt auf ihrer ew’gen Reise
die Erde durchs bestirnte All,
doch heimatlos in stetem Kreise
und ungebremst mit Überschall.
Und wie der Dampfer sich Orkanen
und aufgepeitschten Wassern beugt,
muss jene ihren Weg sich bahnen
durch Wetter, die sie selbst erzeugt.
Wir Menschen aber sicher heuern
darauf als Kapitäne an?
Weiß Gott nicht. So ein Dickschiff steuern
allein der Kosmos selber kann.
Das Meer der Lüfte um die Ohren
fahrn wir als blinder Passagier –
als Muscheln, die den Rumpf zerbohren,
heimtückisch haftendes Getier!