Fettnäpfchen

Alles in ButterWenn mich nicht alles täuscht, o Mann,
hat nie so ‘n Becher wer besungen.
Ich habe lang mit mir gerungen:
Jetzt aber endlich nichts wie ran!

Der Becher also, der da steht –
wie kann man nur so schwach beginnen!
Da will er ja gleich Land gewinnen,
der Kunstfreund, der hier reingerät.

Der Becher, wie er würdevoll –
nun ja, hat reichlich Schmer geladen,
gibt wandelnd auf des Möllners Pfaden
ein Schalk vielleicht zu Protokoll.

Wenn träumend ich hinüberschau –
was glaubst du, was die Leser denken?
Dass im Begriff du bist zu schenken
dein Herzblut einer Superfrau.

O seines Deckels Kronengold –
hör auf, barockes Zeug zu schwätzen,
dass in der Luft dich nicht zerfetzen
die Leute, die dem Schwulst abhold!

Der Teufel hol die Schmiere dort –
nun komm, lass nicht die Butter büßen,
ringt noch auf wackeligen Füßen
die Muse mit dem Dichterwort.

Ein Fässchen, das mit Fett gefüllt –
was? Wolln wir, dass auf Wagnerweise,
Germaniens Wucht und Wehr zum Preise,
sich stabend Schweinerei enthüllt?

Ich streich mir schon seit Jahr und Tag –
soll das ’ne Reportage werden,
dass unser Leibwohl wir gefährden
mit dem beliebten Brotbelag?

Ich geb es auf. Das Zeug entzieht
sich meinen mäß‘gen Möglichkeiten.
Statt Versen, die wie Butter gleiten,
bringt doch nur Schmalz hervor mein Lied!