Bist du nach langem Arbeitsleben
davon auf Ewigkeit befreit,
was solln die Tage dir noch geben,
nach denen der Beschäft`ge schreit?
Die schönen Sonn- und Feiertage,
der Urlaub, der bedächt`ger flieht,
und selbst die man in Rückenlage
vom Krankenbett verdämmern sieht?
Das Farbenspiel auf dem Kalender,
der wechselweise schwarz und rot,
bedeutet nichts dem Sechzehnender,
dem ja der Abschuss nicht mehr droht!
Das ganze Jahr liegt ihm zu Füßen
als Tummelplatz der Festlichkeit,
und jeden Tag kann er begrüßen
als Botschafter der freien Zeit.
Doch freut er sich in gleicher Weise
an den geschenkten Stunden satt
wie der, der noch im alten Gleise
die Schippe in den Fäusten hat?
Muss nicht der Überfluss an Muße
in ihrem Wert sie reduziern,
dass wir als jener Freiheit Buße
dafür den Spaß daran verliern?
Ums ökonomisch auszudrücken:
Der Nutzen, den ein Ding uns schenkt,
und sei es, um den Tag zu pflücken,
an sparsamer Verwendung hängt.
Da liegt der Finger in der Wunde:
Was einst wir uns herbeigehofft,
entpuppt sich nun zur späten Stunde
als Langeweile allzu oft.
Indes sich dies bewusst zu machen
ist ja schon Teil der Therapie –
nur so kann Funken man entfachen
aus seiner grauen Apathie.
Noch Fragen? Ihr müsst selber wissen,
wie ihr die Tage euch vertreibt.
Ich jedenfalls möcht keinen missen,
an dem die Hand nicht so was schreibt.