Friedlich gestimmt

Friedlich gestimmtMir was zuschulden kommen lassen
(von diesem Vers mal abgesehn),
wollt niemals ins Konzept mir passen
des Lebenswegs, den ich zu gehn.

So bin ich ein „solider Stoppen“,
wie mich ein Freund einmal genannt,
und lass mich gerne damit foppen,
weil ich nie Böses darin fand.

Nein, komisch hab ich stets gefunden,
dass beinah jeder sich beklagt,
umringt zu sein von faulen Kunden,
an denen Gier und Selbstsucht nagt…

Sieht selbst sich aber ausgenommen
von diesem Urteil jederzeit,
auch wenn nicht wen’ger mitgeschwommen
im Mahlstrom der Gefräßigkeit.

Heißt: Die sich permanent beschweren
über die Schlechtigkeit der Welt,
wolln nur den eignen Reibach mehren,
den diese ihnen vorenthält.

Der Vorwurf, den sie um sich streuen:
Im Handumdrehn kein Thema mehr,
sobald sie selbst am Golde käuen,
und käm es aus der Hölle her.

Bin ins Dilemma ich geraten,
weil andere ich kritisiert,
doch meine Musen-Missetaten
mit Kunst beständig motiviert?

Mag der und jener drüber richten,
sofern der Sinn ihm danach steht.
„Solider Stoppen“? Na, beim Dichten
er öfter doch aufs Ganze geht!

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