Hab ich denn noch was auf der Pfanne,
was sich aufs Blatt zu bannen lohnt,
ein Tröpfchen aus der Musenkanne,
das Blüten zeugt, die ungewohnt?
An Themen keine Mangelware:
In den Regalen steht die Welt.
Bedenklich nur die vielen Jahre,
in denen sich das Zeug schon hält.
Darum beherzt nur zugegriffen,
bevor`s am Ende noch verdirbt,
dass mit bewährten Küchenkniffen
es lyrischen Geschmack erwirbt!
Mal sehn, was steht hier auf der Dose?
„Der Schöpfungsakt aus Bibelsicht.“
Aha, das erste Büchlein Mose –
was grade meinem Wunsch entspricht.
„Am Anfang schuf…“, na, und so weiter,
ihr kennt den Text ja bis aufs Haar
und dass der große Wegbereiter
am sechsten Tag schon fertig war.
Doch heut, ein paar Millennien später,
nachdem er ihn vermeintlich schuf,
entlarvt als Mythos seiner Väter
der Mensch des Bauherrn guten Ruf.
Inzwischen weiß er, wie die Dinge
sich wirklich einmal abgespielt
und dass, damit der Wurf gelinge,
das Nichts sich keinen Jahwe hielt.
Doch so mit allem Wägen, Messen
erfassend mählich Zeit und Raum,
hat er sich leider überfressen
vom leckeren Erkenntnisbaum.
Jetzt will sein Sinnen und sein Trachten,
dass übern Rand hinaus er schieß –
`nen Wohnsitz fern sich wo zu pachten
in `nem Planetenparadies.
Dass Gott behüte! möcht man schreien
ungläubig , ach, vor solchem Graus –
erst durft die Erde er entweihen
und schwärmt nun in den Kosmos aus?
Bloß nicht noch weitre Herde schaffen
humanviraler Infektion.
Bei Eseln ist sein Platz und Affen –
dass alles andre er verschon!