Des Tages Fiebertemp’raturen
noch immer hoch zur Mitternacht,
und ungezählte Versefuhren
hab schwitzend ich schon eingebracht.
In diesem moll’gen Schwall der Wärme
die Musenfantasie entbrennt
wie eine pflichtvergessne Therme,
die überhitzt kein Halten kennt.
Aus einer nimmermüden Feder
quillt dieses haftende Sekret,
dass bläulich es das Blatt beäder,
bis es mit Kurven übersät.
Wenn aber seinen holz’gen Acker
gefurcht der Dichter solcherart,
mahnt ihn der Kerze frisch Geflacker,
dass noch ein weit’rer auf ihn wart.
Und fern davon, die Müh zu scheuen,
ergreift er seinen Tintenpflug,
auch den gehörig einzubläuen –
ein Morgen ist heut nicht genug!
Wie dass er da ein Ende findet,
‘nen Punkt für den fidelen Geist,
da ihn doch mehr und mehr umwindet
der Lorbeer, der um Verse kreist?
Die Antwort, das könnt ihr mir glauben,
durchaus nicht in den Sternen steht.
Ihm wird der Schlaf den Pinsel rauben,
da ihm der Zaubertrank der Trauben,
allmählich auf die Lider geht.