Heiß und lau

Heiß und lauAuch heute bullert noch die Hitze
und heizt dir den Pullover auf.
Nach draußen traue dich und schwitze
beim Bummeln und Fressalienkauf!

Das Wetter hält sich schon seit Wochen
mit einem kleinen Zwischenspiel,
kaum wert, besonders drauf zu pochen:
Ein Guss, der auch des Nachts noch fiel.

Ansonsten sich das Betttuch spannte
des Himmels in gebleichtem Blau
von einer bis zur andern Kante
so glatt wie bei ‘ner Bügelschau.

Der Rentner, den’s aus höhren Breiten
verschlug an diesen warmen Strand,
gewöhnt sich gern an Jahreszeiten,
die allesamt dem Lenz verwandt.

Er tappert täglich seine Runde
am Wasser, wie es blitzt und blinkt,
und freut sich auch der Dämmerstunde,
wenn blutorange die Sonne sinkt.

Selbst wenn die Nacht wie eine Mauer
gleich hinterm Schaum der Brandung steht,
ist sie doch weitaus milder, lauer,
als man erwartet hätt so spät.

Es funkeln Sterne wie Geschmeide
an ihrer samtbeschlagner Front,
dem Wanderer zur Augenweide,
der sich in ihrem Glanze sonnt.

Die aber knapp nur überm Meere
in trägem Rhythmus oszilliern,
sind Lichter unsrer Erdensphäre,
die da ’ne Muschelzucht markiern!

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