Ob schon im Schlaf die Musen liegen?
Ich klopfe an. Halb zwei, o je!
Warum denn kalte Füße kriegen?
Die haben einen Nachtportier!
Man wird in den Parnass gelassen
rund um die Uhr und rund ums Jahr.
Kontrollen gibt es nicht und Kassen,
für Kunst nur den Empfangsaltar.
Da legt man seine Gaben nieder,
gemalt, gemeißelt, schriftlich auch,
und zieht sogleich zurück sich wieder
bescheiden, wie es Künstlerbrauch.
Am Opfer mangelt’s mir indessen,
das hier ist noch nicht makellos,
den Göttern noch nicht angemessen
mit ihrem Riecher, der famos.
Ich muss daran noch weiterfeilen,
bis musentauglich wird mein Lied
und aus den hingeworfnen Zeilen
der Geist des Flüchtigen entflieht.
Doch wenn ich’s noch mal überfliege –
ein Prachtstück wird daraus nicht mehr.
Am besten mach ich jetzt die Biege
und trotte morgen wieder her.
Am Abend sprudeln die Gedanken
und sprühen Verse aufs Papier.
Die Nacht indes setzt ihnen Schranken:
Blockade spätestens ab vier!