Nimmt denn die Hitze gar kein Ende?
Längst sank die Sonne, die sie nährt,
längst lodern auch die Sternenbrände
vom tausendflamm’gen Himmelsherd.
Kein Wind auch, der mit dicken Backen
mal pustet wie in einen Brei,
damit die Temp’raturen sacken
und jene gut genießbar sei.
Da seht die Fahnen, bunte Lappen
als Hoheitsgruß dem fremden Gast,
sie wehn und flattern nicht, sie schwappen
wie faule Wellen um den Mast!
In den Fassaden Lichter blühen
wie Hahnenfuß im feuchten Grund,
als fing das Dunkel an zu glühen
mit jeder weitren Hitzestund.
Es ist nicht anders auszuhalten
als mit der quirl’gen Dienstbarkeit
des Ventilators, dessen Walten
von dem des Schweißtuchs mich befreit.
So hocke ich in meinen Puschen
frontal gewendet zum Gerät,
um in dem Hauche mich zu duschen,
der frisch mir um die Nase weht.
Hielt’s der Poet, der abgebrannte,
nicht ebenso im Dachgeschoss,
als einen Regenschirm er spannte,
weil ihn die Dichtung da verdross?
Ich fürcht, ich werd ihm mehr noch gleichen,
wenn Morpheus mich zur Ruhe klopft
und mir, die Kissen durchzuweichen,
der Schweiß aus allen Poren tropft.
Dann heißt es triefen, troff, getroffen –
Grammatik muss nicht trocken sein.
Doch bleiben alle Fenster offen:
Kommt Kühle, kommt sie auch herein.
In solchen wetterwend’schen Fällen,
wer könnte da was garantiern?
Ich werd das Ding ans Bett mir stellen
und meine Träume ventiliern.