Im gleichen Rhythmus

Im gleichen RhythmusWenn morgens ich dem Pfühl entstiegen
und blinzelnd meinen Tag beginn,
lass alles erst mal links ich liegen
und schlafwandle zum Radio hin.

Knips an, und aufgeweckte Töne
verscheuchen meine Müdigkeit:
Ein Moderator plus Gedröhne
der Popmusik, die hip zurzeit.

Ich aber will vor allem wissen,
wie’s heute mit dem Globus steht,
da ich in meinem Schlummerkissen
nicht mitgekriegt, wie er sich dreht.

Die Nachrichten will ich befragen.
Bedeutungsvoll und schön sonor
hör meistens Tote ich beklagen –
was anderes kommt wen’ger vor.

So ist die Welt sich treu geblieben,
stell wieder mal enttäuscht ich fest.
Geschichte wird nicht umgeschrieben.
Gewalt auch heute, Not und Pest.

Und immer wieder Kriege, Kriege,
die alte Mordlust im Quadrat.
Millionen Menschen für zwei Siege.
Der Feldherr freut sich. Psychopath!

Ich schalte ab. Folgt Körperpflege
und was man macht von Stund zu Stund.
Kein Ärger, keine Schicksalsschläge.
Auch etwas Leerlauf, ja, na und?

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