Als ich vor vielen, vielen Jahren,
halb in den Kinderschuhen noch,
zum ersten Mal zur See gefahren
als Maat von einem Trawler-Koch
Da musste ich mich oft erwehren
der Frage, wieder heim an Land,
ob auf dem Meer, dem weiten, leeren,
ich Langeweile nicht empfand.
Da konnte ich „I wo!“ nur sagen
und hab Beweise rausgeklaubt;
doch fühlte stets ich dumpf im Magen,
dass man mir ernsthaft nicht geglaubt.
Jetzt tanz ich nicht mehr auf den Wellen,
seh Tümmler nicht in luft’gem Sprung,
nicht Jan van Gent ins Wasser schnellen
und Qualln in grüner Dämmerung.
Jetzt reicht es mir, am Meer zu weilen,
von fern dem Treiben zuzuschaun,
den Wogen, die mal stürmisch eilen,
mal träge sich zur Dünung staun.
Der Brandung, die mit Donnergrollen
und geifernd auf die Klippen fällt,
um kraftlos gleich zurückzurollen,
bevor sie neuerlich zerschellt.
Der Möwe, die in kühnem Fluge,
vom Wind getragen und verweht,
den Flaum, den schäumenden, am Buge,
der Barbe an die Gurgel geht.
Den Wolken, die darüberrauschen
im wilden Wechsel der Kontur
und bis zum Horizont sich bauschen,
in dem verschwindet ihre Spur.
Der Sonne, die in hohem Bogen
vollendet ihren Kreis beschreibt,
eh sie, im Osten großgezogen,
im Westen rosa sich entleibt.
Den Schippern, die an jedem Morgen
‘nem ros’gen Fang entgegensehn
und, ist er abends dann geborgen,
am Tresen wo vor Anker gehn.
Ja, offen für die Impressionen,
die diese Welt des Wassers birgt,
wird dich ein Zauber stets belohnen,
der dir auf alle Sinne wirkt.
Die Zunge selbst spricht dem Gerüchte
von monotonen Fluten Hohn:
Die Fische und die Meeresfrüchte –
für sich allein ein Kosmos schon!