Wie rasch da die Fassaden bleichen,
die eben rosig noch geglüht –
kaum dass Sekunden nur verstreichen
und schon der ganze Charme versprüht!
Der Dämmer leckt mit Windeseile
vom Putz das schöne Abendrot
und raspelt mit der Zungenfeile
die Mauern blitzeblank und tot.
Noch sieht man sich die Wipfel wiegen,
dies stolze Grün noch nicht entbehrn,
doch längst schon auf der Lauer liegen
die Schatten, die es gleich verzehrn.
Und hinter mancher Fensterscheibe
glimmt trübe schon das Stubenlicht,
dass es erhell des Bürgers Bleibe,
wenn er sein Brot zur Vesper bricht.
In diesen flücht’gen Augenblicken
vor Einbruch einer schwarzen Nacht
scheint rascher jene Uhr zu ticken,
die hoch am Himmel angebracht.
Und scheinen diese wackren Pferde,
die unsern Sonnenwagen ziehn,
dass endlich Feierabend werde,
jäh hintern Horizont zu fliehn.
Gern nutze ich noch diesen Schummer,
dass er natürlich’ Licht mir leih,
vollende dann die Sangesnummer –
und spare auch noch Strom dabei.