Das, was von Jesus wir so wissen,
ist leider dürftig nur genug.
Nur dass aus Stroh sein erstes Kissen
und ihn ein Stall ins Leben trug.
Worin ihn Joseph unterwiesen,
der Nazarener Zimmermann,
ist unbekannt – falls er nicht diesen
Beruf auch seinerseits begann.
Historisch eher ausgeschlossen
ist eine andre Tätigkeit:
Nie hat als Krämer er genossen
‘ne feste Ladenöffnungszeit.
Das Hökern war nicht seine Sache,
nur geistiger Gewinn ihm lieb:
Man weiß ja, wie er die vom Fache
aus dem entweihten Tempel trieb.
Die heutzutag mit seinem Namen
als Säugling ungefragt benannt,
sind, da sie nicht aus Davids Samen,
geschäftsbefugt „zur linken Hand“.
Da stand mir einer an der Kasse
des Supermarktes gestern grad
und scannte meine Warenmasse
in des Computers Pilgerpfad.
Beim Zahlen hatt ich aus Versehen
ihm doppelt hingereicht ‘nen Schein –
dank Jesus war im Handumdrehen
der andre aber wieder mein!
War also denn auch sein Gewerbe
nicht in des Galiläers Sinn –
er doch ein würd’ger Namenserbe,
dem Ehrlichkeit ging vor Gewinn.