Kalt hast du, Hamburg, mich empfangen,
obwohl ich dir doch immer treu,
gabst mir nicht Küsse auf die Wangen,
nein, Tritte in den Mors. Ahoi!
Wie anders soll ich es denn nennen,
dass, kaum auf deinem heil’gen Grund,
mir Tropfen übern Schädel rennen,
so schauderhaft wie ungesund?
Und dass du wie ein Hausverwalter,
der mit dem Haus auf Kriegsfuß steht,
grad jetzt den Himmelsheizungsschalter
so ziemlich bis auf Null gedreht?
Lässt du von Eifersucht dich leiten,
missgönnst mir, dass ich ungeniert
zu deinen Nies- und Nebelzeiten
ein bisschen Sonne mir spendiert?
Gefallen hat’s mir, zugegeben,
dass ich dem Herbst ein Schnippchen schlug
und wie ein Vögelchen mal eben
nach Süden zog im Charterflug.
November! Und die Leute lagen
mit nackten Bäuchen noch am Strand,
indes mein warmes Wohlbehagen
ich züchtig im Spaziergang fand.
Willst diesen Spaß du mir verübeln?
Das wäre, mit Verlaub, nicht fair.
Du lässt es gießen wie aus Kübeln,
als ob ich Vater Noah wär.
Hab ich denn jemals dich gescholten,
verleugnet gar dich irgendwann?
Du hast mir stets als Gott gegolten –
so nimm auch jetzt mich gnädig an
Da aus der Fremde heim ich kehre
als flüchtig dir verlorner Sohn.
Ruhm sei, Hammonia, dir und Ehre –
mir zehn Grad mehr, als Finderlohn!