Keine Extrawurst

Keine ExtrawurstDer weitaus eitelste Geselle
auf dieser ganzen Erdenwelt
ist der, der einzig sich für helle
und ergo für unsterblich hält.

Nein, nein, ihr seid auf falscher Fährte,
habt ihr den Pfau jetzt in Verdacht,
das alte Beispiel, das bewährte –
doch hier geht`s nicht um Federpracht.

Auch nicht um Hörner und Geweihe,
Gesäße, prächtig angeschwolln,
nicht um die eindrucksvollen Schreie
der Tiere, die sich paaren wolln.

Um Homo geht`s, um unsresgleichen,
der sich verbittet Balz und Brunft,
um Göttern um den Bart zu streichen,
Verwandten gleichsam durch Vernunft.

Ein Humbug, der seit Olims Zeiten
ihm seine Nichtigkeit verklärt
und die, die für den Glauben streiten,
noch heut mit seiner Hefe nährt.

Doch aus dem Kopf nicht rauszukriegen,
weil`s ihn mit Extraelle misst,
dass ungleich Fröschen er und Fliegen
dem ird`schen Los enthoben ist.

Vom Stammbaum aber, fest verwurzelt
in der Entwicklung tiefstem Grund,
ist nie und nimmer noch gepurzelt
ein Lebewesen bis zur Stund.

Mag er, die ihn an jenen schweißen,
die Ketten noch so sehr verschmähn –
wie`n Käfer muss ins Gras er beißen,
wie`n Köter vor die Hunde gehen.