Gern würd ich diesen Tag besingen,
ihm Größe irgendwie verleihn,
dass auf des Musenpferdes Schwingen
er ins Gedächtnis ziehe ein.
Doch wo sind heut die Katastrophen,
die man so schnell nicht mehr vergisst,
vom Platz uns reißend hinterm Ofen,
der trügerisch nur trocken ist?
Von Überschwemmung: keine Rede.
Von Feuersbrunst: nicht eine Spur.
Von Dauerfrost: der liegt in Fehde
mit lauer Frühlingstemp’ratur.
Kein Flieger ist zu Fall gekommen,
kein Schiff ging sinkend in die Knie,
kein Wal hat tödlich sich verschwommen,
dicht hielt die Strahlendeponie.
Das mit den Eiern und den Gäulen,
das war ja letzte Woche schon,
und gift’gen Futtermittel-Fäulen
gebührte gestern erst der Thron.
Mag’s auch an Unglücksfälln nicht fehlen,
grad heut ist einmal nichts passiert,
dass den sensiblen Dichterseelen
das Blut im Gänsekiel gefriert.
O nein! Wir müssen sie nicht missen!
Die Christen mit dem Krämersinn
in höchsten Ämtern noch zu wissen:
Die Katastrophe, ach, schlechthin!