Keine besondren Vorkommnisse.
Der Tag, er schleppte sich dahin
als Schnecke auf der Zeitabszisse
mit Wackelbauch und Doppelkinn.
Nicht dass ich nicht erledigt hätte,
was heute er von mir begehrt,
doch in der ew’gen Pflichtenkette
ist das ja kaum der Rede wert.
Ein bisschen Einkauf, Staubverteilen,
mit feuchtem Lappen Streifen ziehn,
die Nägel schneiden und befeilen,
zum Feudeln auf den Fliesen knien.
Allein dass dieses ich erwähne –
ich müsst mich schämen als Poet!
Nicht ein Moment, nicht eine Szene,
die gern in Versen man verbrät!
Doch mag sich drum auch Unmut regen –
erzwingen lässt sich so was nicht.
Soll etwa selbst ich Feuer legen,
es zu besingen im Gedicht?
Zum Nero bin ich nicht geboren,
hab eher Epikur im Blut –
auf kleine Freuden eingeschworen,
zufrieden stets und frohgemut.
Und überhaupt: Auch dieses Leben,
das man verächtlich Alltag nennt,
hat so viel Poesie zu geben,
die unsre Poesie nicht kennt!