Wenn ich des Morgens jetzt erwache,
hör ich schon Vögel überall,
und ihre Stimme, ihre schwache,
wie eines Waldes Widerhall.
Wenn ich des Morgens mich erhebe,
des Tages Spuren ich schon find,
da heller schon sein Lichtgewebe
der Dämmer um die Firste spinnt.
Wenn halb im Schlaf noch ich die Füße
des Morgens übers Pflaster wälz,
schickt neckisch mir schon Liebesgrüße
die Sonne auf den Winterpelz.
Wenn ich die Pilgerfahrt beende,
die morgens ins Büro mich scheucht,
erkenn ich gleich die Aktenbände,
auch ohne dass ich Neon bräucht.
Und wenn ich schließlich dieser Asche
wie Phönix wieder mich entriss,
schwenk heimwärts ich die Plastiktasche
noch vor der nächsten Finsternis.
In summa: Alle Zeichen deuten
auf Frühlingstage, lau und lind –
genauso wie das stille Läuten
des Schneeglöckchens im zahmen Wind.
Entronnen ihren eis’gen Banden,
hebt Aug um Aug die Welt zum Licht,
indes millionenfach Girlanden
sie blühend in ihr Jauchzen flicht.
Wie gern würd ich den Jubel teilen,
erwachter Fluren Morgenlied,
säh ich in diesem Vorwärtseilen
nicht auch die Zeit, die so entflieht.