Wie schön, zu dieser Dämmerstunde
im blassen Blau den Mond zu sehn,
sein Licht, geschrumpft zu halbem Runde,
fast glänzender sich noch ergehn.
Ihn scheint es wenig nur zu scheren,
dass er der Sonne Launen spürt,
die immer mindern will und mehren,
die Glut so gern wie Asche schürt.
Er tanzt auf unsichtbarem Seile
mit des Artisten Sicherheit
‘ne kurze, wunderbare Weile
grad unterm Zelt der Ewigkeit.
Ihm folgen eh‘r wir als dem Sterne,
der machtvoll uns die Tage schenkt
und ungeachtet seiner Ferne
die schwachen Lider uns versengt.
Das Feuer, das wir nicht ertragen,
in ihm gespiegelt wird es mild,
in ihm erschaun wir mit Behagen
der Sonne kühles Ebenbild.
Indes um Worte ich gerungen,
verschwand er mir vom Firmament.
Die Finsternis hat ihn verschlungen,
wo jetzt ein Stern als Grablicht brennt.