Beehre mich, euch anzuzeigen,
dass neuem Quell mein Wort entspringt,
weshalb mein Schwätzen und mein Schweigen
womöglich leicht verändert klingt.
Ich bin ja just erst umgezogen
von meinem warmen Wintersitz
und in ein andres Nest geflogen,
wo ich im Sommer wen’ger schwitz.
Das Meer hör ich nun nicht mehr rauschen
im Bett, bevor die Träume nahn,
doch kann den Elementen lauschen
als Tropfen aus dem Wasserhahn.
Hier kreischen Möwen nur am Hafen,
wo ihnen reiche Beute winkt.
Doch morgens früh, kaum ausgeschlafen,
die Amsel mir ein Ständchen bringt.
Anstatt auf hoch sensiblen Sohlen
im knirschend-körn’gen Ufersand
lauf still ich nunmehr und verstohlen
im weichen Gras am Wegesrand.
Statt Mopeds, die in Intervallen
das Trommelfell zu sprengen drohn,
hör ich gedämpft nur Wagen hallen
im tiefsten Limousinen-Ton.
Und Nachbarn, die die Lust am Hämmern
zu jeder Stunde überfällt?
Hier gleichen eher sie den Lämmern,
so friedlich, wie man sich verhält!
‘ne kleine Liste der Kontraste,
die ich mal einfach so notier,
wie sie mein Hirn spontan erfasste
als Unterschied von dort und hier.
Doch wären diese nicht vorhanden,
warum dann noch auf Reisen gehn?
Vielleicht um in den fremden Landen
des eignen Spiegelbild zu sehn?
Ein Alptraum: Spießige Touristen,
die in der Welt sich umgeschaut
und schmerzlich überall vermissten
die Esskultur mit Sauerkraut!