Und wisst ihr noch, was die Propheten
so oft in Harnisch einst gebracht?
Die Reichen waren’s, die Moneten,
die sie auf krumme Art gemacht!
Wie wüteten mit Feuerzungen
sie gegen diese Höllenbrut,
die sich mit Strick und Schwert erzwungen
des armen Schluckers Hab und Gut!
Und da sich ihre Tische bogen
unter der feinsten Speisen Last,
verschmachtend die als Bettler zogen,
dern letzten Heller sie verprasst!
Und statt den Witwen und den Waisen
das nöt’ge Scherflein zu gewährn,
sie mit Verachtung abzuspeisen,
um sie den Hungertod zu lehrn!
„Das wird euch das Genick noch brechen!“ –
so Michas und Jesajas Fluch.
„Der HERR wird seine Schäfchen rächen,
führt über eure Gräuel Buch!“
Dies Bibelwort vom harten Reichen
ist zwei Jahrtausende schon alt –
doch, ach, wie sich die Zeiten gleichen:
Es lässt auch heute uns nicht kalt!
Noch immer gibt’s ‘ne Handvoll Prasser,
die schöpfen aus ‘nem goldnen Pott.
Dem Volke gräbt man ab das Wasser.
Und die Regierung schwört auf Gott!