Mit Siebenmeilenstiefeln

Mit SiebenmeilenstiefelnWie schnell das alles immer geht!
Sie rennt nur so, die Zeit.
Sitz hier schon wieder abends spät
und lieg mit ihr im Streit.

Hat nicht der Tag mich grad geweckt,
die Träume mir verscheucht,
die Birne, untern Hahn gesteckt,
belebt mich frisch und feucht?

Gab ich nicht eben kurz und kühl
der Klinke noch die Hand,
bevor ich mich im Schriftgewühl
der Akten wiederfand?

Saß ich nicht vor Momenten nur
an Schreibtisch und PC,
zwei Finger auf der Tastatur,
ein Mäuschen in der Näh?

Minuten scheint es mir nur her
auf meiner Lebensbahn,
doch schneller als die Feuerwehr
nagt dieser Zeiten Zahn.

Er knabbert dir den Faden ab,
der dich ins Leben spinnt –
den lieben langen Tag auf Trab,
gefräßig, groß und blind.

Gibt es dagegen denn kein Kraut,
ihm heimlich appliziert,
dass schleichend er sich selbst zerkaut,
bis er an Biss verliert?

Ach, fing ich nicht erst eben an
mit Pinsel und Papier?
Und seht, beim Grübeln so zerrann
die Zeit noch rascher mir!