Nix los

Nix losDer Bürger lauscht schon in die Kissen,
vor meinen Augen liegt die Nacht.
Hab wieder einen Tag verschlissen,
der sicher nicht Furore macht.

Zuerst die alten Rituale,
die nutzlos, aber nötig sind:
Die Pflege dieser äuß’ren Schale,
bei der die Zeit so zäh verrinnt.

Dann endlich lecker Kaffee trinken
und eine Stulle reingestopft –
um gleich in Arbeit zu versinken:
die Petersilie umgetopft.

Danach die E-Mail inspizieren:
Na wieder mal nur Werbeschrott!
Und schon „Papierkorb“ aktivieren –
für heute Schluss mit com und dot.

Die Klappe zu, zum Buch gegriffen,
ein halbes Stündchen Zeilenkost.
Doch bald auch dies zurückgepfiffen –
es klingelt; ach, die Schneckenpost!

Und nur so fort und nur so weiter
in diesem alten Trott und Stil.
Die Julisonne gab sich heiter,
was auch nicht aus dem Rahmen fiel.

Was wird von einem Tage bleiben,
der sich so rasend rasch verliert?
Ein Zusatz nur zum Verseschreiben:
Der Zahlencode, der ihn datiert.

 

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