Muss man denn irgendwen bedauern,
der wo im stillen Winkel lebt?
Die Nonne hinter Klostermauern,
den Maulwurf, der sich Gänge gräbt?
Wenn sie sich selbst dafür entschieden,
von der Natur dazu gedrängt –
wer sagt denn, dass ihr Seelenfrieden
nur an ‘nem seidnen Faden hängt?
Es gibt so viele Charaktere
und was sie wollen von der Welt –
der eine sich ans Ephemere,
der andre sich ans Ew’ge hält.
Was einer für sich selbst empfindet,
wenn dies und jenes er probiert,
ihn meistens an die Laufbahn bindet,
die erst im Tode er verliert.
Und läuft in seinem Hamsterrade,
wo immer es auch stehen mag,
mit dicken Wickeln um die Wade
glückselig durch den Lebenstag.
Muss man denn Spuren hinterlassen?
Ein Stückchen Land, dem Feind geraubt,
ein Dutzend neuer Autotrassen,
‘nen Turm, der sich gen Himmel schraubt?
„Verdienste“, die ‘ne Welt zerstören,
die jeden Größenwahn belohnt.
Von denen wir nichts sehn und hören –
wär sie von solchen nur bewohnt!