Jetzt hat der Regen nachgelassen.
Auf Mitternacht geht schon die Uhr.
Ein bisschen Frischluft wird wohl passen,
ein erster Gruß der Herbstnatur.
Ich stell das Oberlicht auf Kippe;
ein Hauch von Kühle schwappt herein.
Es überläuft mich wie bei Grippe
ein Frösteln bis in Mark und Bein.
Um rasch auch wieder abzuklingen.
Die Stube: wohlig temperiert.
Der Dichter: willens zu besingen,
was vor die Feder ihm spaziert.
Jetzt hat der Regen nachgelassen –
na, na, das hatten wir doch schon.
Was tobt denn sonst noch auf den Gassen –
‘ne Wasserhose, ein Zyklon?
Ein Mammut? Eine Vorzeitechse?
Gorilla, Tiger, Krokodil?
Gar eins der fressenden Gewächse,
‘ne Orchidee in großem Stil?
Gemäßigt, pah, sind unsre Breiten,
spielt alles sich woanders ab.
Viel früher, ja, zu andern Zeiten –
doch heute katastrophenknapp.
Saublöd für Sänger hier vom Flecke,
die von der Fantasie nur zehrn.
Mit ‘nem Vulkanchen um die Ecke –
wie feurig diese Verse wärn!