So frei weg von der Leber sprechen,
nach Lust und Laune so parliern,
für Hinz und Kunz ‘ne Lanze brechen
und unbedacht sein Wort verliern –
Das zwar von vielen aufgelesen,
doch nicht geahndet mit Gewalt,
weil heutzutag mit weichrem Besen
die Büttel unsres Staats bestallt –
Das ist ‘ne wunderbare Gnade,
die Chronos uns gewiss gewährt,
der blinde Gott verschlungner Pfade,
der uns Geduld und Spucke lehrt.
Drum muss ich hinterm Berg nicht halten
mit Meinungen, die offenbar,
nicht lammfromm nur die Hände falten
vorm allgemeinen Denkaltar.
Vorn Kadi wird man mich nicht zerren
für Sprüche, die zu scharf gewürzt,
mich foltern nicht, in Kerker sperren
als einen, der den Himmel stürzt.
Und niemand wird mich Volksfeind nennen,
nach dessen Blut die Menge schreit,
und meine dürren Zeiln verbrennen
zur Fördrung ihrer Lesbarkeit.
Wieso auch? Meine Freiheitsgrade
sind sicherlich so weit gespannt,
weil ich nicht mal ‘ner Fliege schade –
bin harmlos. Mehr noch: unbekannt.