Sich in ‘nen Menschen zu verlieben,
ist keine Kunst, das kann ich auch.
Hat mit Natur zu tun und Trieben
und mit Gefühl der Marke Bauch.
Doch hat da ja gewisse Schranken
die Erstgenannte auch gesetzt,
dass man im Wunschflug der Gedanken
nicht nach der falschen Beute hetzt.
So soll man auf dem Teppich bleiben
und nicht nach frischen Früchten schieln,
mit welken Gliedern zu umleiben
die, die noch nicht in Fäule fieln.
Indes mit ihren Theorien
sie selbst sich oft auch widerspricht –
man kann den Ketten ja entfliehen,
wenn beiderseits man sie zerbricht.
So sieht man manchmal Liebesleute
von sehr verschiednem Reifegrad,
wo keines vor der Kluft sich scheute
und mutig in die Ehe trat.
Ein seltner Fall ganz ohne Frage,
doch auch real und nicht plemplem –
und Strohhalm für die alten Tage
von Olim und Methusalem.
Meist aber Grillen nur, verwegne.
Man tritt sich nur die Füße krumm.
Wenn ich ‘ner Schönen mal begegne,
dreh ich mich auf der Stelle um.