Nun ist die Kruke ausgetrunken –
der Tatendurst indes noch brennt.
Wie, dass in Poesie versunken,
noch jemand Zeit und Stunde kennt?
Jetzt läuft der Geist auf vollen Touren,
es brummt mir unterm Schädeldach,
als hielten tausend Kuckucksuhren
mit ihrem Dauerruf mich wach.
Ein neues Beet will ich mir bauen,
in das ich auch vier Zeilen zieh,
um jederzeit zu überschauen
die Blüten meiner Fantasie.
Und wenn ich glücklich dann gegründet
dies eher schlichte Areal,
gewiss sich dran der Wunsch entzündet:
Das Ganze gerne noch einmal!
So stetig ich denn weiterschreite
und streue schöne Worte ein,
bis schließlich auf der ganzen Seite
kein Platz mehr bleibt für Sämerein.
Da kannst du, Les’rin, dir wohl denken,
dass ich zerstört am Boden bin –
muss plötzlich diese Hacke senken,
die doch noch flink wie zu Beginn.
Beim zweiten Hinsehen indessen
erkenne ich der Zeiln Struktur:
Da liegen sie, perfekt bemessen,
wie ein Gedicht auf weiter Flur!