Gewiss glaubt ihr, ich könne nicht politisch denken
und brüte brav nur unbedarfte Verse aus,
dabei gewohnt, das Hirn nach Floskeln zu verrenken
der Marke „Sapperment“, „fürbass“ und „Ei, der Daus“.
Ja, es gefällt mir, mit der Sprache so zu spielen –
nein: „auf“, als wär‘s ‘ne Geige oder ‘n Kontrabass,
um Töne, melodiös, und Rhythmen zu erzielen –
die ich doch immer auch in einen Inhalt fass!
Wenn eine Blüte mich verführt, sie zu besingen,
wenn eine Lerche mich verlockt, zu jubiliern,
dann geht das Herz mir auf in allen diesen Dingen,
um sich in ihrem Grund des Daseins zu verliern.
Anders gesagt, an dieses Motto ich mich halte:
Freu an der Welt dich und an dem, was sie bewohnt.
Und als ihr Herr und Meister weise sie verwalte,
weil sie zu lieben und zu schützen es sich lohnt.
So Verslein, mögen sie belanglos auch erscheinen,
um nicht zu sagen: weltfremd gradezu, naiv,
verstecken aber öfter unter biedren Beinen
gleich dutzendweise Schlingen, kritisch-subversiv.
Gedichte sind nichts anderes als Utopien,
beschwörend des Poeten friedlich Ideal:
Nicht Slogans, furchterregend in die Schlacht geschrien,
nein, Minnelieder im geschmückten Rittersaal.
Auf die Gefahr hin auch, dass ich mich wiederhole:
Der Träumer nur gilt mir als wahrer Realist.
Kann es denn sein, dass dieser Kälbertanz um Kohle
tatsächlich schon der ganze Sinn der Übung ist?