Was hat euch grade heut bewogen
zur lyrischen Erkundigung?
Schon nächste Woche wird geflogen,
auf Koffern sitz ich, auf‘m Sprung!
Ich zirkel eben meine Zeilen
als dichterisches Testament
der Zeit, die ohne zu verweilen,
von einem Flug zum andern rennt.
Ein halbes Jahr nicht mal vergangen,
und schon wird wieder sich getrollt.
Der Himmel heute grau verhangen,
als ob er’s mir erleichtern wollt.
Doch sachte mit den jungen Pferden –
da bräuchte es schon größren Trost.
Wie könnt ich heimatflüchtig werden
ganz ohne Kehle, die bekloßt?
Allein die Treffen mit den Lieben,
die ihre Nester hier gebaut,
wärn Grund schon für ein „Dageblieben
in diesem Winkel, der vertraut!“
Und auch der Herbst an stillen Tagen,
wenn nicht das kleinste Lüftchen weht
und zaubrisch wie in alten Sagen
der Nebel um die Weiden steht!
Und, und, und, und. Nicht aufzuzählen,
was alles fürs Verweilen spricht,
und nicht ein Grund sich fortzustehlen,
das heißt nicht einer von Gewicht.
Nur um die Sonne zu genießen,
die selbst zur Weihnachtszeit noch glüht,
und lass dafür den Winter schießen,
wenn glitzernd hier der Schnee erblüht?
Ein Argument, das zu bedenken.
Doch das ich zu entkräften weiß:
Die Küsten werden Wärme schenken,
die fernen Gipfel Schnee und Eis!