Rhythmusstörung

RhythmusstörungGewiss ist er nicht angeboren
und nichts, was die Natur uns riet:
der Rhythmus, der uns an den Ohren
frühmontags aus den Kissen zieht.

Der Mensch hat selber ihn erfunden
und ihn als Gottes Werk verkauft,
damit nach fünf, sechs Klopperrunden
zur siebten, Sonntag, er verschnauft.

Wie schnell geht so ein Wochenende
mit seinen Freuden doch vorbei
und regt man wieder fleiß’ge Hände,
wo immer man auch tätig sei!

Da horcht nur, diese Abendstille!
Man sammelt sich, bereitet brav
sich vor auf morgen mit der Pille
des Fernsehns für gesunden Schlaf.

Man weiß ja, wenn der Wecker bimmelt,
geht die Stampede wieder los
und dass es auf den Straßen wimmelt
vom edlen Schlachtvieh der Büros.

Doch unter uns: Ich hab gut reden –
gehör nicht mehr zur Arbeitswelt
und zappel nicht mehr an den Fäden,
an denen mich ‘ne Klitsche hält.

Wenn andre aus dem Bett sich quälen,
bleib träg ich noch im Pfühle drin –
doch während sie die Tage zählen,
fliehn mir die Wochen nur so hin!

 

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