Rundgang

RundgangEin kleiner Rundgang kann nicht schaden.
Bewegung. Na, Sie wissen schon.
Und frische Luft. Die Lungen baden.
Kein Internet. Kein Telefon.

Nicht mal in ländlichem Gefilde:
Zum Hauptbahnhof paar Schritte nur.
Und doch strömt herbstlich feuchte Milde
aus diesem Torso der Natur.

Ein bisschen abseits jener Pfade,
auf denen der Verkehr sich staut,
den man bisweilen hört so grade
wie eines Echos fernen Laut.

In diesen stillen Seitengassen,
wo’s Auto lieber ruht als fährt,
hat man den Pflasterstein gelassen
und nicht getiegelt und geteert.

Da ist’s mir wie in Kinderjahren,
als der Asphalt noch nicht in Schwang
und von den Straßen, kaum befahren,
das Surrn der Reifen kräft’ger klang.

Man konnt es schon von Weitem hören,
wenn so ‘ne Karre sich genaht,
und ließ sich kaum beim Spielen stören,
nur kurz mal von der Fahrbahn trat.

Schön, so was grade hier zu finden,
wo man im Leben nicht dran denkt –
Idyll mit Kopfstein und mit Linden,
das auch Erinnerung noch schenkt!

Wie viel im Lauf der Zeit wir ließen,
was einmal teuer uns und wert!
Drum rasch die Reste noch genießen,
bevor ‘n Investor sie verzehrt!

 

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