Da hinter des Gebirges Treppe
verschwand sie in ihr Schlafgemach;
nur ihre lange rosa Schleppe
weht eine Weile ihr noch nach.
Dann hat auch die sie eingezogen
wie’n Fischer seinen Tagesfang.
Der Himmel schwarz und schwarz die Wogen:
Die Welt nach Sonnenuntergang.
Ein Schauspiel, das seit Jahrmillionen
nicht anders aufgeführt als jetzt –
und scheint noch immer sich zu lohnen,
wird lange noch nicht abgesetzt.
Und droht mit Rache und Ranküne
auch keinem, der’s fotografiert,
was sonst verpönt ja bei der Bühne,
weil es die Mimen irritiert.
Die Sonne hat da nie Probleme,
bleibt unbeirrt bei ihrem Text,
und wenn die halbe Menschheit käme,
von ihrer Ausstrahlung behext.
Ich sah am Strand ein paar Gestalten,
als feurig noch das letzte Licht,
gespannt geduldig innehalten,
die Kamera weit vorm Gesicht.
Das ist nicht meine Art zu blicken:
Erinnerung per Tastatur.
In meinem Hirne soll es klicken,
wenn unauslöschlich da die Spur!