Schwarz wie die Nacht

Schön finsterDas Meer lag gram und grau vor Anker.
Den Horizont verhüllte Dunst.
Kein Trawler irgendwo, kein Tanker,
kein Zeichen einer Seemannskunst.

Zufrieden mit des Tages Heuer
hatt‘ abgemustert schon der Wind.
Die Stille übernahm das Steuer
mit Kurs auf wo die Kalmen sind.

Am Ufer da die Häuserzeile
war größtenteils schon eingenickt,
als ob der Szene Langeweile
sie vor der Zeit in Schlaf geschickt.

Aus ihren schmächtigen Fassaden
glomm nur vereinzelt noch ein Licht –
so trüb, als hing’s am seidnen Faden
‘ner Birne, die zusammenbricht.

Die Strandlaternen selbst, die hohen,
des späten Wandrers Augenschmaus,
sie fieln, anstatt zu lichterlohen,
in Intervallen völlig aus.

Mit Vorsicht deinen Fuß bewegen,
ein falscher Schritt, und du fällst hin!
Da kommt ein Schatten dir entgegen –
doch hat er Böses nicht im Sinn.

Ein Heimweg der besondren Sorte,
nicht malerisch, verwunschen eh’r.
Als ob man an der dunklen Pforte
der Märchen und der Träume wär.

 

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