So seht mich denn den Musen singen,
wie ich vor meinen Blättern hock
und, um das Hirn in Fahrt zu bringen,
es just befüll mit „Languedoc“.
Der Vorhang ist zurückgezogen,
vor meinen Augen liegt die Welt,
d. h. von den Milliarden Wogen
das Tröpfchen, das man dafür hält.
O wie gewaltig die Fassaden,
die da in stummer Majestät
den Scheitel in den Wolken baden,
die aus dem Nichts herangeweht!
Und diese Straße, deren Breite
gleich einem schiffbar großen Fluss,
der hinterm Eck sich in die Weite
wer weiß bis wo ergießen muss!
Der Fenster gelbe Tigeraugen,
die lüstern lauern schon zum Sprung,
dass sie dem Rachen, Blut zu saugen,
gleich leuchten durch die Dämmerung!
Und immer wieder, welche Wunder!,
blick wie ein Kind ich staunend hin
und weiß doch, dass der ganze Plunder
so groß, weil ich so winzig bin.
Womit wir Menschen überragen
den Käfer, der durchs Kraut sich zwängt:
„Die Säulen, die den Himmel tragen“ –
so denkt er, wenn er Halme denkt.
Doch selbst wenn’s nur ein Pixel wäre,
in dem sich mir die Welt enthüllt –
was soll’s, da Fantasie die Leere
des Blattes ja mit Versen füllt!
Danach indes, wenn ausgedichtet,
erhebt sich erst die schönste Zeit:
der Schlaf, der sich zum Traume lichtet,
das Schnarchen der Zufriedenheit.