Spätes Neuland

Spätes NeulandDenkt euch, auf meine alten Tage,
Methusalem steht vor der Tür,
ich mutig noch was Neues wage
und mich aus meinen Puschen rühr!

Denn der, der stets mich treu begleitet,
der Rechner revoltierte jäh
und nicht mehr das Programm bestreitet
der www.odyssee.

Zum ersten Mal in meinem Leben,
das, siehe oben, lang genug,
hab ich mich ins Café begeben,
das „Internet“ im Schilde trug.

Und das auch noch in fremden Landen,
da nennt man das nicht einmal so,
missachtet die, die es erfanden,
und spricht vom „locutorio“.

Gut. Nummer drei! Gehorsam sackte
ich auf den harten Untersatz
und zögernd auf die Tasten hackte
wie’n ohrenfeuchter Hosenmatz.

Zu suchen galt es ja der Zeichen
und Lettern labyrinth’sche Spur,
die sich erlauben, abzuweichen
vom Zickzack unsrer Tastatur.

Die Hürde war zu überwinden.
Ich kam, verstolpert leicht, ins Ziel,
um dort mich schön belohnt zu finden
mit ‘nem gelungnen Einkaufsdeal.

Klar weiß ich nicht, wie viele Jahre
mir bleiben noch für meinen Stolz –
ich weiß nur, dass mich bis zur Bahre
verfolgen wird dies harte Holz!

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