Stürmische Begrüßung

Stürmische BegrüßungDer Szenenwechsel ist vollzogen.
Mein Ausblick: Häuser, ein Geschoss.
Zur andern Seite rauschen Wogen,
und Möwen spielen Albatros.

Jetzt haus‘ ich plötzlich an der Schwelle
zum weiten wegelosen Meer,
rück den Sardinen auf die Pelle
und komm den Tintenfischen näh’r.

Der Sonne auch, der großen Dame,
die pomphaft von der Bühne geht,
gemessen, steif, als ob sie lahme,
obwohl ihr rosa Schleier weht.

Wann könnt man besser sie studieren,
als wenn erschöpft sie und verbraucht,
um sich im Dunkel zu verlieren,
so feurig in die Fluten taucht?

Und wo bläst, um dich zu begrüßen,
ein solcher Sturm dir ins Gesicht?
Er holte fast mich von den Füßen:
Ich sag euch was, ihr glaubt es nicht!

Im Auto hatte ich zu liegen
als Gastgeschenk ‘ne Flasche Wein,
die kurz darauf ein Freund sollt kriegen –
wir trafen grad vorm Hause ein.

Die wollt ich just vom Boden pflücken,
da schoss sie durch des Winds Gewalt
zur Tür hinaus – in tausend Stücken
verblutend, ach, auf dem Asphalt!

 

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