O mögen es die Kritiker bezeugen:
Was ich geschrieben, gab sich immer schlicht.
Die Wörter, nun, die musst ich freilich beugen,
doch sie „flektieren“ wollt ich möglichst nicht.
Und habe stets in Ehren auch gehalten,
was meine erste Stummheit einst besiegt –
der Muttersprache liebevolles Walten,
das in die Kinderträume mich gewiegt.
Kein welsches Wort entschlüpfte meinen Lippen
und auch von Albion keines ohne Not –
mir reichten stets die guten alten Schrippen
und statt blasierter Bagels Bauernbrot.
Das sei’s auch schon an Beispielen gewesen,
ihr kriegt ja täglich selbst davon genug.
Auf jedem Superposter könnt ihr’s lesen –
der Slogan clever, doch nicht immer klug.
Und jeder Sender bläst’s euch in die Ohren
und nebelt euch damit den Brägen ein.
Allein die Schwätzer schon, „Moderatoren“,
ihr Englisch, ach, das Ende vom Latein!
Am schlimmsten treiben’s die Computerfritzen,
die manisch gleichsam alles anglisiern
und so mit ihren trüben Geistesblitzen
die eigne Ignoranz illuminiern.
Nein, dies Gewese finde ich zum Lachen –
wie Leutchen, die vorm Doktor dicke tun
mit Assmer, Hämmerrieden und so Sachen,
mit tockzisch, Männerpause und irrmuhn.
Nie wollt mit einer Floskel ich euch blenden,
sann nie auf des Exotischen Effekt,
gab Frucht, die heimisch, euch mit vollen Händen
als Hausmannskost, die immer herzhaft schmeckt.
Statt hinter aufgeputzten Wortfassaden
das Elend der Gedanken zu verhülln,
wollt ich im klaren Quell der Musen baden
und seine Weisheit mir in Verse fülln.
Doch wird nicht jeder meine Meinung teilen –
das Fremdwort hat ja seinen eignen Reiz:
Es hilft, das schlappe Ego aufzugeilen,
dass forsch es wieder seine Flügel spreiz.
Mag sein, dass ich aus eben diesem Grunde
nur ein, zwei treue Leserinnen zähl:
Ich wuchre dennoch nicht mit einem Pfunde,
das ich, hélas!, zu haben gar nicht hehl!