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Störfeuer

StörfeuerIm Hintergrund ein Wetterleuchten,
das blinkend übern Himmel streicht,
als ob im Schlummer Sterne keuchten,
dern Atemzug als Licht entweicht.

Da braut und brodelt ein Gewitter,
das schon von fern mit Blitzen droht,
damit das Hasenherz erzitter,
noch eh es übern Löffeln loht.

Ich schreibe furchtlos einfach weiter,
als ging das Ganze mich nichts an;
doch schon erscheint der Feuerreiter
und brennt und zündelt, wo er kann.

Und das mit einem Mordsgetöse,
dass zu man sich die Ohren hält
und Hasenherz mitsamt Gekröse
fast in den Hosenboden fällt.

Doch schwächlich von Geburt an Gaben,
hat’s auch den Ehrgeiz mir erweckt,
durch jeden Tunnel mich zu graben,
in dem ein Fünkchen Hoffnung steckt.

Die Stirn geboten den Gewalten,
die das Inferno inszeniern,
doch selbst das Wasser nicht mehr halten,
das wie im Fluge sie verliern!

Und unbeirrbar fortgeschrieben
die Verse unter Donnerhall
und Blitzen, die wie Flocken stieben
im Kältekatastrophenfall!

Dann kommt es, wie es kommen musste:
Der größte Hammer macht mal schlapp,
und wegen hoher Blutverluste
zieht hier die Hölle wieder ab.

Doch abgelenkt von dem Spektakel,
wand träger sich mein Zeilenwurm –
drum klier ich hier die letzten Krakel
schon in der Ruhe nach dem Sturm.

Meine kleine Klause

Meine kleine KlauseNa, kommt mich einfach mal besuchen,
dann seht ihr meine kleine Welt.
Ihr kriegt ‘n Stückchen Kuchen
und ein paar Verse hingestellt.

Nein, Letzt’res lass ich lieber bleiben;
aufs Umfeld kommt es an.
Nicht Eitelkeit, so’n Zeug zu schreiben:
Gesinnung macht den Mann.

Man könnt ein Weilchen plauschen
von fröhlich bis fidel,
Gedanken auszutauschen
ganz ohne Kunst-Gequäl.

So viel kann ich schon sagen:
Mein Domizil ist klein;
doch mehr als in ‘nen Lieferwagen,
die passen da schon rein.

Zur Lage: Keine Top-Adresse,
kein Millionärsquartier.
Man haut sich eher in die Fresse
nach soundso viel Bier.

Man könnt es auch lebendig nennen,
von Langeweile keine Spur.
Dazu viel rote Lichter brennen,
und nicht an Ampeln nur.

Der Standort für ‘ne Dichterklause –
so mitten im Gefecht.
Besucht ihr trotzdem mich zu Hause?
Womöglich jetzt erst recht?