So hat die Kunst halt ihren Rahmen.
Der fängt schon vor der Türe an.
Der Fuß kann nicht in Blüten kramen,
da Stein die Oberhand gewann.
Ein Platz von ausgesuchter Öde
sich vor dem Musensitz erhebt,
wie ein Podest erhöht, doch spröde
von Liebenswertem nicht belebt.
Nur wen’ge unbequeme Stufen
fürn hoch zu diesem Schau-Altar,
an denen Schilder grämlich rufen:
„Begehn auf eigene Gefahr!“
Warum nicht Bäume, Büsche, Blumen?
Hier kommt die Politik ins Spiel:
Zement, brüllt sie, Beton, Bitumen
ist pflegeleicht und kost‘ nicht viel!
Man muss es für ein Wunder halten,
wenn man dem Ort was abgewinnt.
Doch glätten sich die Unmutsfalten
da, wo das Heiligtum beginnt.
Und wo in wohlbedachter Reihe
dem Blick sich Bilder offenbarn
von höchster meisterlicher Weihe,
um die sich Adoranten scharn.
Muss ich die Künstler erst noch nennen?
Europas Beste kreuz und quer.
Zu tot indes, den Fleck zu kennen –
sonst kämen sie gewiss nicht her.