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Letztlich Platzmangel

Letztlich PlatzmangelDas ist ja was für Majestäten –
wirklich ‘n Schloss von einem Haus!
Wär da man zu Besuch gebeten,
man zög sich glatt die Schuhe aus.

Gewiss auch à la Blankenese
das Möblemang in Döns und Diel’ –
Empire und Eiche, Louis-seize,
in jedem Fall so was mit Stil.

Und auch wie wunderhübsch gelegen
in seinem eignen alten Park!
Zig Gärtner müssen Blätter fegen,
macht sich der Herbstwind erst mal stark.

Dazu dann diese Sommerbleibe
am Hang, das Ufer vor der Tür,
und hoch im Blau die goldne Scheibe
des Sonnenballs – o Côte d’Azur!

Man kann im Swimmingpool auch kreisen,
man muss nicht runter erst zum Strand.
Für kleine maritime Reisen
hat man ‘ne flotte Jacht zur Hand.

Erwähnt ich schon die Limousinen,
in der Remise aufgereiht?
Die könnten auch den Häuptern dienen
des Staates und der Geistlichkeit!

Die Creme der Creme der Automarken,
die heil’ge Trinität auf Pneus,
man sieht sie Schlag an Schlag hier parken:
Mercedes, Jaguar, Rolls-Royce.

Doch diese Kutschen noch zu toppen,
und seien sie auch noch so rar,
hält hauptsächlich zum Inselhoppen
man sich ‘nen Flieger im Hangar.

Man würde dieses Luxus spotten,
lief man in Stangenware rum.
Dior, Armani: nur Klamotten
aus dem Textil-Elysium!

Und ebenso repräsentieren
soll, was an nackter Haut man sieht,
die teure Uhren tätowieren
und Kettchen, golden Glied für Glied.

Am Ende auch nicht zu vergessen
Beweise für den Kunstverstand:
Zehn Meter Janssen, knapp gemessen,
und Hundertwasser an der Wand!

Gewiss macht’s Spaß, so anzuhäufen
die schönsten Güter dieser Welt,
dass die mit schlichtren Lebensläufen
man weitaus in den Schatten stellt!

Doch hinderlich, wenn auf die Schnelle
man seine Bude wechseln muss,
raus aus des Tages heitrer Helle
ins finstre Reich des Erebus.

Da mag mit Koffern und mit Kisten
man noch so sehr beladen sein:
Ein Wurm kann in dem Loch wohl nisten.
Viel mehr passt aber da nicht rein.