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Kein Pharao

Die sie hier Pyramiden nennen
nach denen fern im Wüstensand,
sind Häuserblocks, wie wir sie kennen,
die jenen vage formverwandt.

Sie sind an den Fassadenseiten
nach oben zu leicht abgeschrägt,
so dass die beiden Giebelbreiten
zu einem Dreieck ausgeprägt.

Fünf oder sechs von diesen Klötzen
sind hinternander aufgereiht,
um sich am Meerblick zu ergötzen,
der ihnen Lob und Preis verleiht.

Auch tragen sie berühmte Namen
des Nil-Volks alter Götterwelt,
die schön geschrieben und mit Rahmen
dem Hauptportal vorangestellt.

Natürlich sind sie nicht errichtet
als eines Einzgen Ruhestatt:
Man hat die Ziegel hier geschichtet,
dass mancher Raum und Bleibe hat.

Apartments, alle gleich geschnitten
in Größe, Technik und Komfort,
doch reizvoll alle, unbestritten,
der Aussicht wegen – Mirador.

Ringsum auf dem gepflegten Rasen
Hibiskus, Margeriten auch,
die friedlich mehr am Rande grasen
vereint mit dem Tagetes-Strauch.

Ein Freund von mir hat viele Jahre
in solchem Heim sich wohlgefühlt,
bevor ihn wie verdorbne Ware
der Fluss der Zeit hinweggespült.

Wann immer mich die Schritte lenken
vorbei am „Apis“-Eingangstor,
kommt, ewig seiner zu gedenken,
der Bau mir wie ein Grabstein vor.